Unter dem Deckenfresko «Maria Himmelfahrt», in der Mitte der Apsis, steht die «Feuerkrone», deren stilisierte Flammenzungen sich zu einer Krone formen, die Maria geweiht ist. Sie nimmt – nahe dem (Hoch)Altar, dem so bedeutsam, patriarchal aufgeladenen Platz der Kirche – einerseits Bezug auf die Funktion der Krone, die mit der Zuschreibung für eine Frau (Maria) die Geschlechterfrage anklingen lässt. Gleichzeitig legt sie Widersprüche
offen, indem sie das Feuer thematisiert, das im Mittelalter unzähligen Frauen, die für die römisch-katholische Kirche
eine Gefahr darstellten, in Hexenverbrennungen das Leben kostete. Andererseits erinnert dieselbe Metapher aber auch an das Licht, welches das Feuer spendet: die Installation birgt das erleuchtete, gekrönte Haupt der Frau, beschreibt das Kirchenfest «Maria Himmelfahrt», das auch als «Lichterfest» bezeichnet wird, mahnt die Verantwortung der Machtinsigne Krone, die hell erleuchtet über den Menschen strahlt und Licht bringen kann – aber auch zerstörendes Feuer. Den vielschichtigen Lesarten der Installation ist mit der Thematisierung des Elements Feuer das Motiv der Transformation zugrundegelegt.